Presse

Yorckstraße: Vor fünf im Urwald
... Das Yorckschlösschen ist ein Oldtimer unter den Jazzkneipen, eine Legende, und am allerschönsten ist es hier Heiligabend, wenn nach 22 Uhr die Feiermüden und Musikwachen eintrudeln, zur stundenlangen Jam-Session. Der Schlagzeuger Gerhard Tenzer kommt dann zum Beispiel, mit Udo-Lindenberg-Hut, und nimmt das Mikro in die Hand – am Tage ist er Maler, hat den Wirt vom Rat Pack verewigt und dem Landkost-Laden, bei dem wir uns mit Käse und Wurst eindecken, eine monumentale Kuh an die Wand gemalt...
Tagesspiegel 2010

Die gar nicht stille Nacht von Kreuzberg
Gerhard Tenzer, der Maler der Jazzikonen, der Mann mit dem Schlapphut, der Figur und der Stimme von Udo Lindenberg, steht auf der Bühne. Er hält ein Mikrofon in der Hand, die Fingerspitzen verwandeln sich in Sticks, Hals und aufgeblasene Backen werden zum Resonanzkörper. Alles an ihm ist Musik, und wenn Tenzer sich nach seinem Body-Percussionsolo vor dem Publikum verneigt und mit schlacksigem Gang von der Bühne tänzelt, ahnt jeder, dass es dieser Mann ist, der einst bei der White Eagle Band hinter dem Schlagzeug saß – der einzigen deutschen Jazzband, die es je auf die Bühne des berühmten Jazz & Heritage Festival in New Orleans geschafft hat.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2008

Mein Vater sagte schon immer: Junge, verzettel dich nicht!
Titelgeschichte in der Kreuzberger Chronik 81/2006

Hommage an Marlene: ...Gerhard Tenzer zeigt drei Porträts in einem - die Dietrich damenhaft mit Hut, im Frack mit lässig im Mund hängender Zigarette und streng, dennoch verführerisch mit aus der Stirn gekämmtem Haar -, auf der Zeichnung findet sich auch ein Notenblatt und der dazugehörende Text: "Nimm dich in acht vor blonden Frau n...
(Berliner Zeitung, 2001)

Rock'n'Roll, bis die Engel kommen: Elvis, von Gerhard Tenzer unter die Heiligen versetzt, singt auch noch auf Wolke sieben schwebend seine irdischen Songs. Da bebt der Himmel!
(Line, Hamburg, 2000)

Abends schwingt er in Jazz-Kneipen die Trommelstöcke, am Tage den Pinsel auf der Leinwand! Gerhard Tenzer kann man entweder als malenden Trommler oder als trommelnden Maler bezeichnen.
(BZ, Berlin)

Zille und Kollwitz
Satire und Ironie verbinden sich in Gerhard Tenzers Arbeiten zu karikaturistischer Schärfe. Der Künstler, der vor dem Begriff "Gebrauchsgrafik" nicht zurückschreckt, studierte an der Hochschule der Künste bei Prof. Engelmann. Als Jazzmusiker ist er auf Kreuzfahrtschiffen "spielend" rund um die Welt gekommen.
Tenzers gesellschaftskritische Attacken wirken selbst dort amüsant, wo sie malerische gegen höchst traurige Entwicklungen anstürmen. Das Kreidebild "Es ist erreicht" parodiert Darwins Evolutionsthesen: Militaristische Figuren der wilhelminischen und der NS-Epoche repräsentieren Entwicklungstufen, die schließlich in einer barbarischen, stoßzahntragenden Gestalt kulminieren.
Heinrich Zille und Käthe Kollwitz scheinen Pate zu stehen, wenn Gerhard Tenzer den bürgerlichen "Feierabend" charakterisiert: Eine Frau blickt in die Zeitung, ihr Mann in die Sterne. Das gemütliche Heim wird zum Schauplatz der Langeweile. Kontraste bestimmen auch Walpurgisnacht. Die Sehnsucht nach Lustgewinn schlägt um in Katzenjammer. Wie in Goethes "Faust"...
(Donau-Zeitung, 2002)

Tenzer versucht sich immer mit seinen Bildern, die mit stark plakativen und ironischen Mitteln arbeiten, einen Reim auf die Zeit zu machen.
(Zitty, 08/1986)